Was kostet ein Statiker
Was kostet ein Statiker?
Ein Überblick über übliche Abrechnungsformen und Beispiele für Honorarermittlungen
Bei den zahlreichen Kosten, die im Zuge eines Baus auf einen zukommen, kann man schon schnell mal den Überblick verlieren.
Wenn Sie ein Bauvorhaben planen, ist es unerlässlich, einen qualifizierten Tragwerksplaner oder Statiker an Bord zu holen. Diese Experten spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung der Stabilität und Sicherheit Ihrer Baustruktur.
Doch wie werden die Honorare für Tragwerksplaner und Statiker berechnet?
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die Honorarregelungen nach HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) und übliche Regelungen auf Stundenbasis (kleinere Bauvorhaben).
Honorarregelungen nach HOAI
Die HOAI bildet die Grundlage für die Honorarberechnung von Tragwerksplanern und Statikern in Deutschland. Hierbei handelt es sich um eine Verordnung, die die Honorare für Planungs- und Ingenieurleistungen festlegt. Die Berechnung erfolgt in der Regel auf Grundlage der anrechenbaren Kosten des Bauvorhabens. Je höher die geplanten Baukosten Ihres Vorhabens, je höher sind entsprechend auch die Honorare für die zu beauftragenden Fachplaner.
Im Internet findet man verschiedene Rechner, mit denen Sie auf Grundlage der anrechenbaren Kosten (siehe unten) das Honorar vorab bestimmen können: HOAI Rechner für die Honorarberechnung online auf HOAI.de
Die genaue Höhe des Honorars hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
1. Leistungsphasen: Die HOAI teilt den Planungszeitraum für das Leistungsbild der Tragwerksplanung in 6 Leistungsphasen auf. Tragwerksplaner erbringen ihre Leistungen in verschiedenen Phasen, beginnend mit der Grundlagenermittlung bis hin zur Vorbereitung der Vergabe. Das Honorar steigt in der Regel mit fortschreitender Planung.
2. Schwierigkeitsgrad: Komplexere Projekte erfordern oft mehr Aufwand und Fachwissen, was sich auf das Honorar auswirken kann. Dies wird über die Honorarzone und den Honorarsatz bestimmt.
3. Zusatzleistungen: Eventuelle Zusatzleistungen, wie zusätzlich gewünschte Baustellenüberwachung, können das Honorar ebenfalls beeinflussen.
Wie kann ich die anrechenbaren Kosten bestimmen?
Eine genaue Bestimmung der anrechenbaren Kosten ist i.d.R. nur bei bekannten Baukosten möglich.
Eine gute Möglichkeit die anrechenbaren Kosten abzuschätzen sind die Werte der PrüfVBau. Gemäß Rundschreiben aus dem Jahr 2023 (Link siehe unten) betragen die anrechenbaren Baukosten für Wohngebäude aktuell z.B. 183 €/m3. Mit bekannten Brutto-Rauminhalt (Volumen des Baukörpers) des zu planenden Gebäudes können Sie somit die anrechenbaren Baukosten und daraus resultierend die Honorare nach HOAI bestimmen.
Wichtige Links hierzu:
HOAI Rechner für die Honorarberechnung online auf HOAI.de
Honorar auf Stundenbasis (meist für kleinere Bauvorhaben)
Für kleinere Bauvorhaben, bei denen die Anwendung der HOAI nicht sinnvoll ist, können Sie Tragwerksplaner und Statiker i.d.R. auch auf Stundenbasis beauftragen. In diesem Fall vereinbaren Sie einen Stundensatz mit dem Fachexperten. Der Stundensatz hängt von der Erfahrung und Qualifikation des Statikers sowie der Region ab. Stand 2023 liegen übliche Stundensätze im Raum München in etwa zwischen 90-130 €/h (netto).
Die Stundenbasis bietet mehr Flexibilität und Transparenz, da Sie nur für tatsächlich erbrachte Leistungen bezahlen. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn Ihr Projekt kleinere Anforderungen hat oder spezielle Bedürfnisse erfüllt werden müssen.
Warum sollten Sie nicht am Tragwerksplaner sparen?
Es mag verlockend sein, bei den Planungskosten zu sparen, indem Sie einen günstigeren Statiker wählen. Doch bedenken Sie, dass die Sicherheit Ihres Bauwerks von entscheidender Bedeutung ist und mögliche Schäden das Honorar des Tragwerksplaners deutlich überschreiten. Ein erfahrener Tragwerksplaner kann zudem:
– Materialkosten reduzieren: Durch effiziente Planung und Berechnung kann ein Statiker unnötige Materialverschwendung verhindern und somit Kosten sparen.
– Bauprobleme vermeiden: Ein erfahrener Statiker erkennt potenzielle Probleme in der Planung frühzeitig und kann teure Fehler während der Bauphase verhindern.
– Rechtliche Konflikte vermeiden: Ein Statiker, der die geltenden Vorschriften und Bauvorschriften kennt, hilft dabei, rechtliche Probleme und Verzögerungen zu vermeiden.
Insgesamt ist es ratsam, bei der Auswahl eines Tragwerksplaners oder Statikers nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auf die Qualifikationen, Erfahrung und Referenzen zu achten. Ein guter Tragwerksplaner kann die Kosten erheblich reduzieren und einen Großteil seines Honorars dadurch kompensieren. Insgesamt wird Ihr Bauprojekt damit sicher und erfolgreich.
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Beiträge der Bert Ingenieure GmbH & Co. KG in München
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